- Posted By: spielemeister
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Erster Eindruck vom Spiel
Sunny ist auf dem ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig. Der erste Erkundungsgang nachdem sie am Strand aufgewacht ist, zwang mir doch das ein oder andere Stirnrunzeln ab. Die Entwickler des Spiels behaupten von sich selbst zwar, dass sie Sunny betont jenseits jedes „Blondinen-Klischees“ kreiert hätten, aber an einigen Stellen wirkt Sunny schon sehr „Blond“ oder wenn schon nicht typisch „Blond“, dann doch sehr naiv-verwöhnt.
Aber nun ja, nach einigen Minuten Spielzeit und nachdem sich Sunny etwas in ihrer neuen Umgebung orientiert hat, schwindet dieser Anflug teenagerhafter Naivität und Sunny wirkt streckenweise recht clever und selbstbewusst.
Die Spielmechanik geht nach dem simplen aber dennoch unterhaltsamen Prinzip: suchen was mit der Maus anzuklicken geht, um anschließend herauszufinden, was man damit machen kann.
Der Spieler bewegt sich durch mit einander verbundene Orte, auf einem zweidimensionalen comicartig gestalteten Hintergrundbild. Die einzelnen Hintergrundbilder wirken detailreich und liebevoll gestaltet. Sunny selbst und alle Personen oder Tiere, mit denen sie interagieren kann, sind dagegen dreidimensional gestaltet und bewegen sich auf der zweidimensionalen Kulisse. Der Spieler bewegt Sunny mittels Mausklick durch die einzelnen Orte und kann sie dabei relativ frei navigieren.
Das Suchen, beispielsweise nach Gegenständen mit denen er Sunny interagieren lassen kann, gestaltet sich etwas mühselig, da das den Gegenständen nicht so ohne Weiteres anzusehen ist. Erst wenn man mit der Maus über einen interaktiven Gegenstand fährt, sieht man, ob und wie Sunny mit ihm interagieren kann. Zum Glück gibt es noch die Space-Taste der Tastatur – sobald man diese drückt, erscheint für einige Sekunden lang eine Übersicht, welche Gegenstände, Personen, Tiere für Sunny „ansprechbar“ sind. Leider kann man das Ausblenden dieser Ansicht der Spieler nicht selber steuern und gerade an Orten mit sehr vielen Interaktionsmöglichkeiten reicht die Zeit der Einblendung oft nicht aus. Dann muss der Spieler erst einmal warten, bis die Anzeige sich ganz „smooth“ ausgeblendet hat, um sie dann wieder mittels Space-Taste einzublenden.
An einigen Stellen des Spiels wird die gewohnte Spielmechanik verlassen und der Spieler begibt sich eines der „Minispiele“. Dabei handelt es sich um kleinere Zwischenspiele im Telespiel-Look, in denen der Spieler hauptsächlich Geschick in den Fingern beweisen muss. Beispielsweise, wenn es gilt, eine bestimmte Anzahl von Wassertropfen mit Kokosnussschalen aufzufangen. Diese Minispiele sind eine nette Idee, aber hin und wieder Geschmackssache.
Die Entwickler haben das wohl mit beachtet und geben dem Spieler von vornerein die Möglichkeit, das jeweilige Minispiel zu überspringen, ohne dass es sich für ihn nachteilig auswikt.
Nun zum eigentlichen Spiel
Aufgabe des Spielers ist es, Sunny durch ihren hindernisreichen Weg auf der Insel nicht nur zu begleiten, sondern Wege und Möglichkeiten zu finden, dass sie überhaupt von der Stelle kommt.
Das beginnt schon ganz zu Beginn des Spiels, wenn Sunny stur darauf beharrt, erst dann sich vom Strand weg zu bewegen, nachdem sie ihr Makeup aufgefrischt hat. Nur wie sie an ihr Makeup kommt, in dieser Situation, dass muss der Spieler selbst herausfinden. Dabei gilt es richtig zu kombinieren und ab und zu auch mal um die Ecke zu denken. Raten kann ich in diesem Zusammenhang nur jeden Spieler, das Handbuch zu studieren und sich mit der Bedienung vertraut zu machen. Denn es gibt eine Reihe von Details, auf die im Spiel selber nicht eingegangen wird, die aber wichtig sind für den Spieler zu wissen, damit er Sunny erfolgreich durch ihr Abenteuer führt.
Der spielerische Zwang zum Kombinieren macht „So Blonde“ ganz besonders für das gemeinsame Spielen interessant. Unter Freunden oder in der Familie, macht es umso mehr Spaß, wenn man zusammen darüber grübelt, wie wiederholt versperrte Wege geöffnet werden können und für was beispielsweise „gefriergetrocknete Nahrung“ in Sunnys Inventar nützlich sein könnte.